»Wir streiken so gut wie wir schreiben«
RedakteurInnen legten Arbeit nieder
Vom »Wert unserer Arbeit« war gestern in Stuttgart viel die Rede, als rund 450 Redakteure sich zum Warnstreik versammelten. Die Gewerkschaften ver.di und DJV (Deutscher Journalistenverband) hatten landesweit zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, um gestärkt in die heutigen Tarifverhandlungen mit den Zeitungsverlegern gehen zu können.
Fest angestellte Redakteurinnen und Redakteure haben sich lange Jahre nicht besonders hartnäckig gewehrt, wenn ihre Verleger von ihnen Abstriche gefordert haben. Inzwischen gehören sie zu der Berufsgruppe, die über Jahre Reallohnverluste hingenommen hat. Doch nun scheint es auch ihnen zu reichen.
Die Forderungen der Verleger nach mehr Arbeit ohne mehr Geld und vor allem die nach einem zweiten billigen Tarifvertrag für Neueinsteiger und Verlagswechsler (siehe Interview) gehen zu weit. Und so rollten gestern Busse aus dem Stuttgarter Umland in die Landeshauptstadt. Im Literaturhaus traf man sich und tankte Mut. Ob Volontär beim Mannheimer Morgen oder Lokalredakteurin beim Reutlinger Generalanzeiger – aus 14 Redaktionen waren erzürnte Journalistinnen und Journalisten angereist. Weiter entfernte Zeitungsleute zeigten vor Ort, dass sie entschlossen sind, sich zu wehren.
Die gute Beteiligung – ver.di und DJV hatten mit etwa 200 Tei...
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