Tod und Leben

Vokalsinfonik im Konzerthaus Berlin

  • Stefan Amzoll
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es erheitert den Kopf, kühlt die Sinne, dass es im Konzertbetrieb gelegentlich doch noch was zu entdecken gibt. Dieser Abend der Neuigkeiten verdankte sich suchenden, Widerstände nicht scheuenden Menschen. Diesmal traten nicht das hauseigene Orchester und der Rundfunkchor Berlin im Konzerthaus auf, sondern das MDR-Sinfonieorchester und der MDR-Rundfunkchor Leipzig. Unter Lothar Zagrosek boten sie Vokalsinfonik von Horwitz, Reger, Schreker, Zemlinsky und zwei Stücke a cappella auf Musik von Mahler.

Gustav Mahler ist der Kreuzpunkt einer ganzen Serie, auf die das Konzerthaus stolz sein kann. Musik von Mahler, gebettet in ein breites geschichtliches und zeitgenössisches Bezugsfeld, tritt dem »modernen Hörer« gegenüber. Besagtes Programm hat aber auch seine Tücken. Mahler war diesmal nicht der unbestrittene Held. Die Chöre a cappella, stimmlich aufs Süßeste umgesetzt, blieben blass.

Auf Clytus Gottwald, Komponist und versierter Bearbeiter, g...


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