Schräger Blick
Kurzfilmtage
Genüsslich frisst die Gottesanbeterin in Nahaufnahme eine Grille und schaut dabei in die Kamera, als wüsste sie, dass die läuft. Zwei ältere Russinnen halten in ihrer Wohnung ein ganzes Rudel Hunde und nehmen auch noch drei frisch geborene Welpen dazu. Ein Welpe ist halbtot. Ein französisches Mädchen kuschelt mit einer Katze auf ihrem Schoß, doch als das Tier nicht einschlafen will, wird es angebrüllt und geschlagen.
Bei den Oberhausener Kurzfilmtagen (bis 10. Mai) steht in diesem Jahr mit 90 Beiträgen der Tierfilm im Mittelpunkt – ein Genre, das nicht gerade als Hauptfeld des künstlerischen Filmes gilt, dafür aber bei YouTube, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und auf eigenen Tierkanälen der Privaten regelmäßig verlässlich Quote bringt. Die Filmtage werfen einen schrägen und gewohnt unkonventionellen Blick auf das Thema.
»Das menschliche Verhältnis zum Tier ist facettenreich, aber niemals unschuldig«, heißt es im Programmheft – genau das sollen die Filme zeigen. »Wir wollen weg vom Tier als lustiges und putziges Objekt«, sagt Festivalleiter Henrik Gass. Plakativ thematisiert das Festival das missbrauchte Tier. dpa
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