Das Tägliche
Lyrische Notizen Friedrich Dieckmanns
Der Autor fährt »Von West nach Ostkreuz/ Nach Friedrichstraße Geschoß-/trichter neben den marmornen Häuptern./
Täglich im Blick so/ Der Ausgangspunkt.«
Geschrieben 1981. Geschichte, wie sie sich uns gewöhnlich zeigt: im Vorüberfahren. Der Blick aufs Gewohnte muss nur lesen können, die Historie geht den Weg durch unseren Augen-Schein. So flaniert Friedrich Dieckmann, dichtend, durch die Zeiten, fröhlich im Skeptischen, listig im Verlachen, noch in seinen Verdrossenheiten klug; ein Spaziergänger durch Räume des Politischen und Sozialen, deren Enge ihn doch insofern beglückend anfällt, weil gerade das Beschädigte, das Unvollendete eine treibende Medizin ist für Erweiterungen des kritischen Bewusstseins.
Der Feingeist Dieckmann verfügt über eine scheu-filigrane Erscheinungsart, die leicht darüber hinwegzutäuschen vermag, dass es sich bei ihm um einen Besessenen handelt. Seine schriftfixierte Existenz ist so sehr von Ausdrucksgabe und Sinntief...
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