Liberale zerknirscht, ein Schotte jubelt

Britisches Wahlrecht bleibt unverändert

  • Ian King, London
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wahlen und Volksabstimmung übers Wahlrecht brachten der liberalen Regierungspartei Britanniens herbe Enttäuschungen. Dagegen triumphieren die schottischen Nationalisten unter Alex Salmond, die bei den dortigen Parlamentswahlen 69 von 129 Mandaten gewannen.

Nach einem Jahr Regierungszeit sind die letzten linksliberalen Wähler, die durch den Widerstand des früheren Parteichefs Charles Kennedy gegen den Irak-Krieg angezogen worden waren, vor allem in Nordengland wieder zu Labour übergelaufen: Die Liberalen erlitten katastrophale Niederlagen bei Kommunalwahlen in Sheffield, Hull, Newcastle und Liverpool. Im Süden verloren sie an den großen Koalitionspartner von rechts: Die Dankbarkeit konservativer Wähler gegenüber den Steigbügelhaltern der Tories hält sich offenbar in Grenzen. Und in Schottland suchten ehemalige Liberale bei den Nationalisten Unterschlupf. Die von Liberalenchef Nick Clegg als Belohnung für seine Koalitionstreue durchgesetzte Volksabstimmung zur Änderung des traditionellen Mehrheitswahlrechts sollte die gefährdeten Gelben unter Artenschutz stellen, ging aber unter kräftigem Getöse der konservativen Presse mit 31 gegen 69 Prozent verloren. Ein Debakel des kleinen Koalitionspa...


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