Den Tag des freien Buches trägt: der Leser
Eine Notiz von Martin Walser
Ein Leser, das ist ein durch nichts Gegenständliches beschreibbares Vermögen. Es gibt nichts, mit dem man das Vermögen des Lesers bildhaft machen könnte. Es ist nicht die Fähigkeit, über alles Bescheid zu wissen oder gebildet zu sein. Es ist ein Vermögen, spürbar als Lebensgefühl, man wird sich deutlicher, eine Daseinssteigerung also.
Dass Bücher so hineinwirken in uns, muss daran liegen, dass wir bei dieser Wirkung alles andere als passiv sind.
Lesen – was für ein understatement. Wir schaffen doch, was wir lesen. Aus s...
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