Liebeshändel im mittelalterlichen Paris
Mit »La Esmeralda« reaktiviert das Staatsballett Berlin einen Klassiker der Romantik
Der Galgen wurde gottlob nicht gebraucht. Auch sonst stand die Premiere des Staatsballetts trotz Unglück unter gutem Stern. Beatrice Knop, Tänzerin der Fleur de Lys, zog sich hinter der Szene einen Muskelfaserriss zu. Blitzschnell wurden in der Pause drei Parts umbesetzt, so avancierte Elena Pris von der Freundin zu Fleur, hatte vorgezogenes Rollendebüt. Deutschlands größte Compagnie bewies in der Deutschen Oper Nerven und herausragendes Talent.
In Szene gesetzt wurde »La Esmeralda« von russischen Spezialisten: Juri Burlakow und Wassili Medwedjew. Vorlage der Schauergeschichte um eine Zigeunerin, der gleich mehrere Männer verfallen, ist Victor Hugos Roman »Notre-Dame de Paris« (1931), Meilenstein literarischer Romantik. Hugo hatte den Stoff 1836 zum Opernlibretto umgeformt, im Jahrhundert danach folgten Spiel- und Zeichentrickfilme, Musical. Seinen Siegeszug zumindest im sowjetischen Raum trat das Ballett in der Version von Marius P...
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