Doktorsterben geht weiter

Uni: Guttenbergs Fälschungen »vorsätzlich« / Auch Koch-Mehrin und Stoiber-Tochter betroffen

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Karl-Theodor zu Guttenberg hat bei seiner Dissertation vorsätzlich gefälscht. Zu diesem Schluss kommt eine von der Universität Bayreuth eingesetzte Kommission, die gestern ihren Abschlussbericht vorlegte. Welche juristischen Konsequenzen das für den ehemaligen Verteidigungsminister haben wird, ist noch unklar.

Die Universität Bayreuth fährt in ihrem Abschlussbericht zur Plagiatsaffäre Guttenberg schwere Geschütze auf. Der CSU-Politiker habe beim Abfassen seiner Doktorarbeit »die Sorgfaltswidrigkeit zum bewussten Arbeitsstil erhoben«, sagte der Vorsitzende der Kommission »Selbstkontrolle in der Wissenschaft«, Stephan Rixen, am Mittwoch bei der Vorlage des Abschlussberichts. Die Fälschungen hätten den Charakter von »werkprägenden Arbeitsmustern«. Die Hochschule hatte Guttenberg bereits am 23. Februar den Doktortitel aberkannt. In ihrem Bericht äußert die Kommission auch Kritik an der Universität Bayreuth. Rixen warf ihr eine »grobe Vernachlässigung der Aufsichtspflicht« vor. Uni-Präsident Rüdiger Bormann kündigte an, einheitlich Qualitätsmaßstäbe für das Promotionsverfahren zu erarbeiten. Guttenberg selbst hat in seiner Stellungnahme gegenüber seiner früheren Universität erneut »gravierende Fehler« eingeräumt, den Vorwurf der bewussten Täuschu...


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