Nicht noch eine Schneise
Thüringer Bürgernitiativen engagieren sich seit Jahren gegen eine neue »Strombrücke« durch ihren Wald
Über den Ausbau des Stromnetzes wird nicht nur gestritten. Neue Leitungen werden längst verlegt – zumeist oberirdisch wie die 380 Kilovolt Hochspannungsleitung »Thüringer Strombrücke«. Gegen die Schneise durch den Thüringer Wald wehren sich die Anwohner.
Getrieben von der Diskussion über den Atomausstieg und die Energiewende, dringen Politiker und Energiekonzerne jetzt mehr denn je auf den Bau gigantischer Hochspannungsfreileitungen. »Ohne neue Leitungen von den Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee in den Süden gibt es keine Energiewende« – so oder ähnlich lautet die gebetsmühlenartig vorgetragene Behauptung. Dass betroffene Anwohner dem nicht glauben, zeigt der derzeitige Widerstand im südlichen Thüringen und im angrenzenden nordbayerischen Coburger Land. Gegen die geplanten gigantischen Schneisen ziehen Bürgerinitiativen und Kommunalpolitiker weitgehend an einem Strang. Sichtbarer Ausdruck der Protestbewegung war am Ostermontag ein Sternmarsch in Schalkau (Landkreis Sonneberg) mit über 500 Menschen.
Stein des Anstoßes ist eine vom Netzbetreiber 50 Hertz Transmission im Auftrag der Energiekonzerne Vattenfall und Eon projektierte 380-kV-Leitung von der Ostseeküste über Mecklenbur...
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