Kindernotdienst vor Kürzungen

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(ND-Vogel). Der Berliner Notdienst Kinderschutz ist von massiven Kürzungen bedroht. Trotz ständig steigender Zahlen von Beratungen, Kriseninterventionen und Inobhutnahmen sieht der Haushaltsplan für 2012 Einsparungen in sechsstelliger Höhe vor.

In einer Presseinformation warf die Stadträtin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne), Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) vor, er gefährde den Kinderschutz. »Jedes Jahr wird aufs Neue versucht, beim Kinderschutz den Rotstift anzusetzen. Diesem Ansinnen muss endlich Einhalt geboten werden«, teilte Monika Herrmann mit. Bei der Sicherstellung der personellen Ressourcen werde Friedrichshain-Kreuzberg durch den Finanzsenat benachteiligt. Die dringend benötigten Neueinstellungen im Außendienst des Kinder- und Jugendnotdienstes seien nicht auf alle Bezirke umgelegt worden. Für die Aufgabe, die der Bezirk stellvertretend für das Land Berlin wahrnehme, müsse mit dem Einstellungskorridor des Bezirks bezahlt werden.

Senator Nußbaum wies die Vorwürfe zurück. Entgegen der Darstellung von Monika Herrmann habe der Senat im März 2010 beschlossen, den Bezirken zusätzlich 1,1 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, damit sie die Aufgaben, die sich aus dem Kinderschutzgesetz ergeben, erfüllen können. »Der Kinder- und Jugendnotdienst leistet in Berlin hervorragende Arbeit und steht deshalb auch auf keiner Streichliste. Im Gegenteil: Wir haben dem Bezirk 2010 zusätzlich rund 180.000 € für den Notdienst ausgeglichen«, teilte Ulrich Nußbaum mit.

6793 Krisenberatungen wurden allein 2010 vom Kinder- und Jugendnotdienst durchgeführt. 2798 Kinder und Jugendliche wurden durch die beiden Notdienste in diesem Zeitraum in Obhut genommen.

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