Gedenkkonzert für Jimi Hendrix' Berlin-Premiere

  • Hansdieter Grünfeld
  • Lesedauer: 2 Min.

Am 15. Mai 1967 spielte Jimi Hendrix zum ersten Mal in Berlin. Der beste und einflussreichste Rockgitarrist, den es bisher gegeben hat, wurde in den USA geboren. Seine ersten internationalen Erfolge jedoch hatte er in Europa, und er verstarb am 18. September 1970 in London. Starke Blueseinflüsse und Jazzeinsprengsel zeichnen das Spiel des auch irokesenblütigen US-Künstlers. Doch Hendrix schätzte ebenso weiße Liedermacher wie Tim Hardin oder Bob Dylan. Als er auf seiner weltbekannten Produktion »Electric Ladyland« auch Dylan's »All along the Watchtower« interpretiert, verliert er empfindlich an Popularität beim schwarzen US-Rock- und Bluespublikum.

Doch hiervon ungerührt, empfiehlt sich der Techniktüftler und Studioexperte gleichviel als Folkrocker und anspruchsvoller lyrischer Texter durch Titel wie »And the Wind cries Mary«. Mitgeschnittene Auftritte, wie der von Woodstock oder beim Festival auf der Isle of Wight verkünden bis heute das unerreichte musikalisch-spielerische Können und das technisch-experimentelle Wissen des Saitenkünstlers.

Nach 44 Jahren wollen nun sieben Musiker, darunter bezeichnenderweise vier Gitarristen, auf den Tag genau, dem Berlin-Debüt von Hendrix durch einen gemeinsamen Auftritt gedenken und so die Erinnerung an das »Saitengenie« aufrecht erhalten. Als vielseitigster und bekanntester Instrumentalist wäre da sofort Andreas Willers zu nennen, der vom Free-Jazz kommend, über den Free-Rock seine unverkennbar persönliche musikalische Brücke zu Hendrix schlägt.

Aber nicht minder Aufmerksamkeit verdienen Ron Spielman und Jim Voxx. Letzterer schickt seine Sounds bis heute durch die Original Jimmi-Hendrix-Boxen, so wie der Musikdozent für populäre Gitarre Torsten Wagner. E-Bassist und Sänger Reggie Worthy darf hier ebenso wenig fehlen wie der Keyboarder Robert Matt, der auch mit Maceo Parker zusammenarbeitet. Ebenfalls noch aus der Free-Jazz-Ära stammt Schlagzeuger Lutz Halfter, der ebenso als Theatermusiker arbeitet, oder als Hausschlagzeuger in Dieter Hildebrandts »Scheibenwischer« zu erleben war. Wenn auch eigentlich als viel zu späte Ehrung erst jetzt auf die Bühne kommend, sollte das Konzert nicht zuletzt ob seiner großartigen Mitwirkenden dennoch neugierig machen.

Konzert: Berlin Hendrix Bash, 15.05., 20 Uhr: Huxleys Neue Welt

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