Kampf um jede Wahlurne in Ecuador
Erfolg für Präsident Correa steht in Frage
Das Referendum in Ecuador am vergangenen Sonnabewnd sollte für Präsident Rafael Correa zum Befreiungsschlag werden. Inmitten von Auseinandersetzungen mit Teilen der Oberschicht des südamerikanischen Landes, Medienkonzernen und ehemaligen Mitstreitern versuchte der linksgerichtete Ökonom, durch die Volksbefragung neuen Rückhalt zu erhalten. Doch die zähe Auszählung, Unregelmäßigkeiten und ein wohl knappes Ergebnis bedrohen den Triumph.
Bis Donnerstag hatte die Nationalen Wahlbehörde CNE knapp 70 Prozent der abgegebenen Stimmen ausgezählt. Demnach liegt die Regierung mit ihren zehn Vorschlägen zu Teilreformen von Verfassung und Gesetzen in Führung. Dennoch bleibt Unsicherheit. Vor allem bei den heiklen Punkten ist der Vorsprung denkbar knapp. Angesichts der Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung droht nun ein Kampf um jede Urne.
Beide Seiten schauen gespannt auf die Ergebnisse zu den Fragen vier und neun – den beiden besonders umkämpften Punkten. Die vierte Frage bezieht sich auf die Gründung einer technischen Kommission zur Realisierung umfassender Reformen des Justizsystems. Dieses dreiköpfige Gremium soll einen bestehenden Justizrat für längstens 18 Monate ersetzen. Auch ehemalige Mitstreiter des Präsidenten wie...
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