Noch »20 Meilen« bis zum Traumziel

Italien ist für viele illegale Einwanderer aus Nordafrika nur Durchgangsstation, doch vor ihnen werden weitere Hürden errichtet

  • Elif Kayi, Ventimiglia
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Seit Jahresbeginn suchen erneut Tausende »Illegale« aus Nordafrika, ihren Traum vom Glück in Europa zu verwirklichen. Ihr erstes – aber nicht ihr eigentliches – Ziel ist Italien. Über den Umgang mit ihnen wird in der EU inzwischen gestritten.

Polizisten, Journalisten und Migranten am Bahnhof von Ventimiglia
Polizisten, Journalisten und Migranten am Bahnhof von Ventimiglia

»Zehn Euro, Madame. No Discount!« Ein junger chinesischer Verkäufer versucht eine französische Kundin zum Kauf einer weißen Tasche zu bewegen. Entlang der Küste reihen sich ungezählte kleine Stände aneinander. Für ein paar Euro kann man Schuhe, Klamotten, Küchenutensilien, Handtaschen und anderen Kleinkram erstehen. »Es sind nicht immer die günstigsten Angebote«, seufzt Nora, eine ungarische Concierge, die in Nizza wohnt. »Aber man kommt wegen der Atmosphäre und auch, um mittags eine Pizza zu essen!«

Da die Hauptsprache Französisch zu sein scheint, fällt es schwer zu glauben, dass sich die Szene in Italien abspielt, in der Grenzstadt Ventimiglia, was buchstäblich »20 Meilen« bedeutet. Jahrelang war der Freitagsmarkt von Ventimiglia berühmt. Etliche Franzosen kamen über die Grenze, um gefälschte Markenartikel zu ergattern: Chanel-Taschen, Replay-Jeans und dergleichen. Seit das Internet Vertrieb und Verkauf solcher Waren vereinfacht ...


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