Barrikaden gegen die Dummheit

Neonazis stießen in Salzwedel auf Widerstand

Etwa 150 Rechtsradikale sind am Samstag grölend durch die Hansestadt Salzwedel in Sachsen-Anhalt marschiert. Mit ihrem Umzug wollten die Neonazis deutlich machen, dass sie den Tag der Kapitulation des faschistischen Deutschlands am 8. Mai 1945 nicht als Tag der Befreiung ansehen, schon gar nicht als Anlass zum Feiern. Der braun gesinnte Mob stieß vor Ort auf entschiedene Ablehnung bei Bürgerinnen und Bürgern.

Was durch am Sonnabend durch die Stadt Salzwedel in Sachsen-Anhalt trampelte und lärmte, schien die personifizierte Dummheit zu sein. Gestalt angenommen hatte sie in überwiegend schwarz gekleideten Personen, die offenbar die Erkenntnisse aus zwölf Jahren Nazi-Diktatur nicht begreifen können oder wollen. Wie sonst wäre es zu erklären, dass die Kolonne immer wieder Sprüche skandierte, die an Parolen von Hitlers SA erinnerten: »Nationaler Sozialismus – jetzt, jetzt, jetzt!«, dröhnte es aus dem rechten Pulk. Auch die Forderung »Die Straße frei!« war aus der Horde zu hören – älteren Menschen nur allzu bekannt als Beginn einer Strophe aus dem Lied »Die Fahne hoch«, der Partei-Hymne der Nationalsozialisten.

Ratssitzung auf der Straße

Nahezu in ganz Salzwedel verteilt waren Stände demokratischer Kräfte, die vor den Gefahren des Rechtsradikalismus warnten. Die LINKE etwa erinnerte an die Bücherverbrennung, mit der die Nazis kurz nach ihre...


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