Lebensmittel: Vom Einkaufskorb direkt in den Mülleimer
Verschwendung in den Industriestaaten / Produktionsverluste in den Entwicklungsländern
Ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel landet auf dem Müll. Das sind 1,3 Milliarden Tonnen – Jahr für Jahr. Zu dieser Einschätzung kommen die Autoren einer Studie der Welternährungsorganisation FAO, die am Montag beim Kongress »Save Food« auf der Internationalen Verpackungsmesse Interpack in Düsseldorf vorgestellt wurde.
Der Studie zufolge würden allein von Verbrauchern in den Industriestaaten pro Jahr 222 Millionen Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen. Das entspricht in etwa der gesamten Nahrungsmittelproduktion Afrikas südlich der Sahara.
Jeder Verbraucher in Europa und Nordamerika gebe im Schnitt jährlich zwischen 95 und 115 Kilogramm Nahrung in den Müll. Mindestens 30 Prozent davon seien weder verdorben noch ungenießbar und wanderten ungenutzt in den Abfall. In Afrika und in Süd- und Südostasien seien es »nur« sechs bis elf Kilogramm je Verbraucher und Jahr, heißt es in der Studie.
In Europa und Nordamerika sind es demnach vor allem die Konsumenten, die Nahrungsmittel verschwenden. Unter anderem kritisieren die Autoren überzogene Qualitätsansprüche. Verbraucher erwarten optisch einwandfreies Obst und Gemüse in den Regalen. Auch Kaufanreize wie Sonderangebote oder zu große Portionen bei Fertiggerichten und falsche Einkaufsplanungen des Einzelhand...
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