Doppelte Vertreibung

Der Dokumentarfilm »Aber das Leben geht weiter« bringt Vertriebene zusammen

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Film des Regie-Paares Karin Kaper und Dirk Szuszies nutzt die Familiengeschichte der Regisseurin für eine sehr persönliche Erinnerung an die Schneisen, die die große, politische Geschichte in kleine, individuelle Geschichten reißt.

Karin Kaper stammt aus Bremen. Mit Mutter und Tante besuchte sie deren alte Heimat in Niederschlesien. Der kleine Erbhof an dem Ort, der damals Niederlinde hieß und heute Platerówka – nach Emilia Plater, Freiheitskämpferin gegen die Russen zur Zeit der polnischen Teilung – gehört seit Kriegsende einer polnischen Familie, die ihrerseits von den Russen vertrieben worden war. Ihre Mutter, erzählt Kaper in die Kamera, sei Mitglied im Vertriebenenverband, aber revanchistisch sei sie nicht. Sie selbst habe immer nur Scham empfunden über die Deutschen, die Vertriebenen, die sich so gern als Opfer der Geschichte stilisierten.

Drei Frauen auf deutscher, drei Frauen auf polnischer Seite – Großmutter, Mutter,...


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