Polizeipräsident:GdP fordert Entscheidung

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Die andauernden Probleme bei der Suche nach einem neuen Polizeipräsidenten beschädigen nach Gewerkschaftseinschätzung das Amt und die Berliner Polizei. Dass der Senat eine Woche vor der offiziellen Verabschiedung von Dieter Glietsch noch keinen Nachfolger präsentieren könne, »ist definitiv das falsche Signal«, sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Michael Purper. »Das zeigt den geringen Stellenwert der Polizei bei der Politik.«

Purper betonte: »Eine schnelle Entscheidung ist jetzt nötig. Wir können nicht nachvollziehen, warum die Stelle bis jetzt unbesetzt bleibt.« Wichtig sei zudem, das Auswahlverfahren nicht weiter rein intern zu führen. »Es wäre doch gut, wenn man das transparent macht. Die vielen Spekulationen sind nicht gut für das Amt.« Niemand wisse, welche Kriterien für Innensenator Ehrhart Körting (SPD) wichtig seien, sagte Purper.

Die vergebliche Suche nach geeigneten externen Kandidaten zeige auch, wie sich Berlin mit seinem Sparkurs geschadet habe. Die Bezahlung von Glietsch nach der Beamtenbesoldungsstufe B7 entspreche in anderen Bundesländern nur noch B5. Hochrangige Polizisten würden aber nicht für weniger Geld einen schwierigen Posten in Berlin übernehmen. Von 2004 bis 2010 wurden die Gehälter der Berliner Beamten nicht erhöht. Purper lehnte die Möglichkeit ab, die Polizei vorübergehend von der Vize-Präsidentin Margarete Koppers führen zu lassen.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!