Teherans Löwe brüllt nicht mehr
Ahmadinedschad droht nach Muskelspiel mit Chamenei der Amtsverlust
Eine Sonderkommission des iranischen Parlaments soll über ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Ahmadinedschad entscheiden. Dies berichtete die Moskauer Zeitung »Wedomosti« am Mittwoch.
Als Mahmoud Ahmadinedschads Patron, der iranische Religionsführer Ayatollah Ali Chamenei, die Präsidentschaftswahlen im Juni 2009 zugunsten Ahmadinedschads manipulieren ließ, hat er sich nicht vorstellen können, dass sein Favorit ihm eines Tages die Stirn bieten würde. Der Dissens zwischen Ahmadinedschads Lager einerseits und dem konservativen Klerus und dem Parlament andererseits bestand jedoch fast seit dem Amtsantritt des Präsidenten im Jahre 2005.
Bisher hatte Chamenei ihn gegen seine Widersacher weitgehend unter seine Obhut genommen. Am 17. April aber war Ahmadinedschad mit der Entlassung von Informationsminister Haidar Moslehi, eines Vertrauten Chameneis, wohl zu weit gegangen. Der Ayatollah setzte Moslehi per Dekret wieder ein, was einen verfassungswidrigen Akt darstellt, da laut Verfassung die Ernennung und Entlassung der Minister dem Präsidenten obliegt.
Nach dem Antritt der Nachfolge von Republikgründer Ayatollah Chomeini 1989 ...
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