Kirchenleitung wiegelt ab
Wegen der Missbrauchsfälle in Ahrensburg wird es wohl kein Disziplinarverfahren geben
Die nordelbische Evangelische Kirchenleitung hat im Blick auf die Missbrauchsfälle in Ahrensburg (Schleswig-Holstein) »Mängel in der Dienstaufsicht« festgestellt. Sie folgt jedoch nicht der Empfehlung eines externen Gutachters, gegen die damals verantwortliche Ahrensburger Pröpstin ein Disziplinarverfahren einzuleiten.
Erst eine Mauer des Schweigens, jetzt eine bischöfliche Entschuldigung: Die evangelische Kirche zeigt Haltung im Skandal um die Missbrauchsfälle von Ahrensburg aus den 70er und 80er Jahren – aber was für eine? Denn von einem Schlussstrich in der Aufarbeitung ist man weit entfernt – trotz Vorstellung eines vor gut neun Monaten in Auftrag gegebenen Gutachtens durch die nordelbische Kirchenleitung. Dies zumal die Expertise in Gänze nicht öffentlich gemacht werden soll und viele Fragen offen bleiben.
Die Vergangenheit könnte nicht gegenwärtiger sein, wenn der Kieler Gutachter Christian Becker der verantwortlichen Kirchenspitze empfiehlt, gegen die Ende der 90er Jahre als Pröpstin zuständige Heide Emse ein Disziplinarverfahren einzuleiten – auch wenn diese sich inzwischen im Ruhestand befindet.
Emse war es, die im Jahr 1999 das erste Mal mit dem Missbrauchsthema konfrontiert wurde und den inzwischen geständigen früheren Pastor Gert-Di...
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