Ein kluger und feinsinniger Diplomat

Biografie über Volkskommissar Tschitscherin in Russland erschienen

  • Günter Rosenfeld
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
Tschitscherin (2. v.r.) in Rapallo mit Kanzler Wirth (2.v.l.)
Tschitscherin (2. v.r.) in Rapallo mit Kanzler Wirth (2.v.l.)

Am 10. April 1922 berichtete Ernest Hemingway, damals Auslandskorrespondent des »Toronto Star«, von der Weltwirtschaftskonferenz in Genua: »Die Journalisten haben Genua heute verlassen und sind 30 heiße Kilometer nach Rapallo gefahren, um die sowjetische Delegation zu sehen und Georgi Tschitscherin zu interviewen. Tschitscherin, blond und in neuem Berliner Anzug mit einem großen rechteckigen roten Abzeichen, sieht aus wie ein Geschäftsmann. Er spricht wegen seiner Zahnlücken mit einem leichten Schnurren. Er empfing die Flut der Reporter schubweise und redete mit jedem Besucher in dessen Sprache.«

Zu diesem Zeitpunkt war Georgi Wassiljewisch Tschitscherin bereits seit vier Jahren Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten der Russischen Sozialistischen Sowjetrepublik. In Genua betrat der junge Sowjetstaat erstmalig die internationale Bühne. Und es war wesentlich Tschitscherins Verdienst, dass Sowjetrussland durch den mit Deutschla...


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