»Mit dem roten Knopf schalte ich das Internet ab«
Netzaktivisten kämpfen für digitale Bürgerrechte und legen sich dabei mit mächtigen Gegnern an
Fließen die Datenpakete von finanzkräftigen Konzernen künftig schneller durch das Internet als die von Lieschen Müller? Das World Wide Web droht wegen Profitinteressen von Netzwerkbetreibern aus dem demokratischen Gleichgewicht zu geraten. Dagegen wendet sich die Initiative Pro Netzneutralität.
Das Beispiel zeigt: Der virtuelle Raum ist umkämpft. Unzählige Gruppen und Online-Communitys engagieren sich weltweit beispielsweise für freien Zugang zum Internet oder für Open-Source-Software.
Wo trifft man Netzaktivisten am besten an? Richtig, im Internet. Sie tummeln sich in Blogs, basteln an neuen Projekten und nebenbei decken sie Datenlecks großer sozialer Netzwerke auf. Vor allem aber sorgen sie sich um die Zukunft des Internets. Für sie steht fest, dass nicht weniger als die digitale Freiheit des Bürgers in Gefahr ist: Vorratsdatenspeicherung, virtuelle und physische Überwachung und die Abschaffung der gleichberechtigten Nutzung des Internets. Die To-do-Liste ist lang und die Gegner sind mächtig. Die Netzaktivisten streiten sich mit den Lobbytruppen der Netzbetreiber, sie klagen vor dem Bundesverfassungsgericht und legen sich mit der Bundesregierung an. Dafür rennen sie von einem Kongress zum nächsten, erklären den Parteien die Grundprinzipien des Internets, entwerfen Petitionen und organisieren Demonstrationen. Denn noch nie war die Freiheit im Internet so bedroht wie heute, so ihre Einschätzung.
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