Für jeden ein Bad in der Pfütze
Eine große Enttäuschung: Mozarts »Idomeneo« an der Komischen Oper Berlin
Ist es die Schutzmauer gegen einen Tsunami, die sich da emporwölbt, die Bordwand eines der bauchigen Schiffe der Griechen, ein feuchtigkeitsverzogener Parkettfußboden aus dem kretischen Königspalast? Was es auch sei, Wasser dringt ein. Es gibt keine Sicherheit im Schutz der morschen Planken. Annette Kurz baute die große im Bühnenhintergrund emporgewölbte Fläche, Einheitsbühnenbild für dreieinhalb Stunden Mozart, als Raum für Assoziationen und für Stühle.
Jeder bringt seinen mit auf die Bühne. Man kann darauf sitzen, sich darunter verstecken, damit werfen; Aggressionen, Depressionen lassen sich hinwegpoltern. Zumindest für den Augenblick. Längerfristig glückt das natürlich nicht, Kriegstraumata halten sich in den Seelen der Heimkehrer und verdüstern auch das Leben ihrer Partner und Kinder.
Idomeneo, König der Kreter, kehrt gerade aus einem Krieg heim, dem zehn Jahre währenden trojanischen. Seine Kriegsbeute, die trojanische Prinzessin Ili...
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