Sieg für Feldmarschall Rummel
Der große Filmregisseur Lars von Trier, Hitlers zähes Leben und die Moral auf dem Laufsteg
Lars von Trier ist ein Künstler. Definiert man das Talent eines Künstlers als Defekt, als physiologische Abweichung von jener Verhaltensmitte, die dem Leben Unauffälligkeit schenkt, dem Menschen eine geregelte Reaktionsart garantiert sowie ihm Mäßigung und anforderungsmilde Mäßigkeit sichert, dann fehlt dem Künstler einiges an solcher Geläufigkeit. Dann kann es bei ihm seltsam pochende, peinigende Überschneidungen zwischen poetischer und privater Person geben.
Der Künstler ist der wahrlich Un-Beherrschte. Sein Impuls und seine Chance, aber ebenso der Schmerz, im Kunstwerk zu sich selbst zu finden – dies alles gibt Signale auch ins Persönliche ab. Wer ausdauernd unverstellt auf Mensch und Welt schaut, der tastet immer, jeweils angestachelt oder aber gebremst vom Naturell, entlang zulässiger Konventionsgrenzen. Und stets gefährlich nah an deren Überschreitung.
Das ist kein Automatismus, aber eine Möglichkeit; das Ungebändigte ist k...
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