Vom Müll ins Auktionshaus

»Waste Land« von Lucy Walker

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Auf der Müllhalde des Jardim Gramacho kommt der Müll von Rio de Janeiro zusammen, und Rio ist eine Millionenstadt. Wer hier als Catador arbeitet, als »Müllpflücker«, siebt und sammelt sich tagaus, tagein durch Tausende von Tonnen Wohlstandsmüll, die täglich im Gramacho-»Garten« angeliefert werden. Sie leben vom Müll, diese Ärmsten der Armen, die sozial noch schwächer sind als selbst die Bewohner der »regulären« innerstädtischen Favelas. Die andererseits einer gesellschaftlich nützlichen Tätigkeit nachgehen, weil ihre nachträgliche Mülltrennung den Müllbergen jeden letzten brauchbaren oder schmelzfähigen Recyclingwert abringt und so die Restmüllmenge verringert. Die im und vom Dreck anderer leben, dabei aber besser verdienen als mancher Tagelöhner bei der Feldarbeit. Und sich einen gewissen Stolz bewahrt haben, ein Minimum an Eigeninitiative zur Verbesserung ihrer Lage. Die Kooperativen bilden, sich um medizinische Grundversorgung bemüh...


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