Konzerne verstehen sich ohne Worte
Nach Kartellamtsstudie zu überhohen Spritpreisen: Politiker fordern Konsequenzen
Die Öl-Multis brauchen keine (verbotenen) formalen Absprachen, um die Preisspirale beim Sprit nach oben zu drehen: Prescht ein Konzern vor, ziehen die anderen einfach nach. Ein Ausbrechen aus dem Oligopol ist faktisch unmöglich, lautet das Ergebnis einer am Donnerstag vorgestellten Studie des Bundeskartellamtes.
»Jeder kann beobachten, dass die Preise bei den Tankstellen gleichzeitig steigen. Warum ist das keine Kartellabsprache?« – so lautet eine der Fragen, die das Bundeskartellamt seit gestern auf seiner Webseite beantwortet. Fast zeitgleich präsentierte Behörden-Präsident Andreas Mundt den brisanten Abschlussbericht zur »Sektoruntersuchung Kraftstoffe«. Von Januar 2007 bis Ende Juni 2010 hatte das Kartellamt die Daten aller Preisänderungen an über 400 Tankstellen von 19 Mineralölunternehmen in den Großräumen Hamburg, Leipzig, Köln und München erfasst und ausgewertet.
Auch die Frage nach der Kartellabsprache beantwortete der liberale Amtschef: Die fünf großen Tankstellenbetreiber BP/Aral, Jet, Esso, Shell und Total machen sich »gegenseitig keinen wesentlichen Wettbewerb« und bilden durchaus »ein marktbeherrschendes Oligopol«. Doch bedürfe es bei solchen Marktstrukturen nicht zwingend einer Absprache, um überhöhte Preise verlangen zu könn...
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