44 Prozent ohne Schulabschluss
Unselige Tradition der »Nichtbeschulung« von Sinti und Roma setzt sich bis in heutige Zeit fort
Sinti und Roma sind die Verlierer des deutschen Bildungssystems. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung über die Bildungssituation dieser ethnischen Gruppe.
Seit dem 15. Jahrhundert sind die Sinti und Roma bereits im deutschsprachigen Raum ansässig. 1997 wurden sie in Deutschland als nationale Minderheit offiziell anerkannt. Zwischen 80 000 und 120 000 von ihnen haben heute die deutsche Staatsangehörigkeit, so schätzt man. Einen gleichberechtigten Zugang zum deutschen Bildungssystem haben die Sinti und Roma jedoch nicht: Von den 261 Befragten der »Studie zur aktuellen Bildungssituation deutscher Sinti und Roma« haben – trotz Schulpflicht, die in allen 16 Bundesländern gilt – 13 Prozent keine Schule besucht. Mindestens 44 Prozent haben keinen Schulabschluss. Und 39,5 Prozent der über 50-Jährigen waren nicht einmal in der Grundschule.
Der Besuch einer höheren Schule ist für viele Sinti und Roma eine Illusion: Nur sechs Personen waren auf dem Gymnasium, das sind 2,3 Prozent der Befragten. »In der Mehrheitsbevölkerung haben insgesamt 24,4 Prozent Hochschulreife«, heißt es in der Untersuchun...
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