Kulturtaxe und Schlossrevolte
Berliner Politiker blasen im Wahlkampf zur Finanzierungsattacke für Kreative
»Nach dem Atomausstieg brauchen wir jetzt den Kultureinstieg.« Mit diesem griffigen Slogan erweckte Radialsystem-Betreiber Jochen Sandig am Montag die in einen Dämmerzustand versunkene Vollversammlung des Rates für die Künste im Haus der Kulturen der Welt. Alice Ströver, kulturpolitische Sprecherin der Grünen, fühlte sich umgehend zu einer erneuten Vorstellung ihrer Idee des Kultureuros ermuntert. Jedem Berlinbesucher soll einmalig ein Euro abgenommen werden, der unmittelbar der Kultur, die ja ein großer Magnet für Touristen ist, zugute kommen soll. Bei 20 Millionen Berlinbesuchern im letzten Jahr, kämen 20 Millionen Euro zusammen.
Wolfgang Brauer, kulturpolitischer Sprecher der LINKEN, wandte sich zwar gegen diesen Vorschlag, zog sich nach heftiger Kritik an jener Ablehnung aber mit einem Frontalangriff auf das Milliardengrab Schlossneubau aus der Affäre. »Das Stadtschloss muss unser ›Stuttgart 21‹ werden«, skandierte er. Gut gebrü...
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