Versunkene Dörfer und Katastrophentouristen
Vor fünf Jahren löste eine Gasbohrung den Schlammvulkan Sidoarjo in Indonesien aus
Vor fünf Jahren verschlang innerhalb weniger Tage ein Schlammvulkan mehrere Dörfer im Osten der indonesischen Insel Java. Seither wird über die Ursache gestritten – Erdbeben oder Erdgasbohrung.
Pasandi hat einen neuen Job. Nicht, dass er einen wollte. Er war zufrieden mit seinem Leben als Reisbauer in Siring, einem Dorf im Distrikt Sidoarjo in Ostjava. Dann aber kam der 29. Mai 2006 und Pasandis Leben sollte nie mehr so sein, wie es einmal war. In unmittelbarer Nähe von Siring ging eine Gasbohrung der Firma Lapindo schrecklich schief. Aus dem gut 3000 Meter tiefen Bohrloch quillt seitdem heißer Schlamm. Und wenn Wissenschaftler Recht behalten, wird er das auch noch bis etwa 2037 tun.
Siring und elf weitere Dörfer sind mittlerweile unter einer inzwischen bis zu 15 Meter dicken Schlammschicht verschwunden. Zeitweise quollen täglich 180 000 Kubikmeter Schlamm aus dem Bohrloch, genug, um 40 olympische Schwimmbecken zu füllen. Heute reicht die tägliche Menge »nur« noch für vier Schwimmbecken.
Gespenstisch ruhig liegt der Matsch da. Nicht einmal Vogelgezwitscher ist zu hören. Pasandi arbeitet auf dem Damm, den die Behörden um...
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