Es gibt keine unbelebte Welt
Der Maler Gero Troike über Brauntöne, Rembrandts Wolken und Jahreszeiten im Theater
ND: Gero Troike, Sie haben gesagt, Sie fürchteten die eigene Fantasie. Warum? Weil sie Dinge ausmalt, vor denen man auch erschrecken kann? Kunstausübung nicht als Freiheit der Fantasie, sondern als Zähmung ihrer Kraft, das Leben unbedenklich zu übersteigen?
Troike: Schöner Gedanke, aber ich habe nicht von Furcht gesprochen, sondern von Misstrauen.
Misstrauen in die eigene Fantasie?
Ich meine damit eine gewisse Vorsicht, das Eigene nicht als übertrieben gültig und verallgemeinernswert hinzustellen.
Aber Sie sind es doch, der malt, Sie sind es, der zum Ausdruck kommt.
Ja, aber ich möchte nicht der Verführung erliegen, dass alles, was ich zum Bild mache, nur um mich selber kreist. Ob Landschaft, ob Innenraum, ob Akt – ich bin neugieriger auf das, was ich sehend fühle oder fühlend sehe, als darauf, wie sich das Sichtbare, das Sehens-Werte etwa nur als Anlass für die Spiegelung meines eigenen Gemüts eignet. Ich stehe staunend vor der W...
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