Mehr als ein Streit um Kuwaits Herrscherfamilie

Oppositionelle beklagen Iran-Freundlichkeit des Regierungschefs

  • Karin Leukefeld
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Zum dritten Mal in Folge demonstrierten am vergangenen Freitag zumeist junge Menschen im Zentrum von Kuwait City und forderten den Rücktritt der Regierung. Die Angaben über Teilnehmerzahlen schwanken zwischen 500 und »mehr als 3000«. Aber nicht nur das Ausmaß unterscheidet die Proteste im Emirat von dem in anderen arabischen Staaten.

Kuwaits Ministerpräsident Scheich Nasser al-Mohammed al-Ahmad as-Sabah ist ein Neffe des Emirs Scheich Sabah al-Ahmed as-Sabah. Den Emir selbst stellen die Demonstranten nicht in Frage, doch der Regierungschef sollte ihrer Meinung nach nicht aus der Herrscherfamilie kommen.

Auch im Parlament sieht sich der Ministerpräsident mit Gegenwind konfrontiert. Seine Politik der guten Nachbarschaft gegenüber Iran verstoße gegen die nationalen Interessen Kuwaits. Das meinen drei Abgeordnete der Opposition, die eine parlamentarische Befragung des Regierungschefs und seines Stellvertreters fordern. Auf Antrag Scheich Nassers wurde die Befragung jedoch um zwei Wochen verschoben. Für die Verschiebung stimmten 35 der 63 Stimmberechtigten. Sollte das Parlament dem Ministerpräsidenten nach der Befragung das Misstrauen aussprechen, müsste er zurücktreten.

Scheich Nasser sei es wichtiger, gute Beziehungen zu Iran zu haben, als gute Beziehungen zu de...


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