Was Milch koscher macht

Seit Jahren fliegt ein Rabbi aus Israel monatlich nach Sachsen und kontrolliert Molkereiprodukte

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Regelmäßig wird es in sächsischen Kuhställen exotisch: Dann fliegt hier ein echter Rabbi aus Jerusalem ein und schaut, ob die frisch gemolkene Milch auch jüdischen Reinheitsregeln entspricht

Alles in Ordnung: Rabbi Joseph Greenbaum versiegelt einen Milchtank.
Alles in Ordnung: Rabbi Joseph Greenbaum versiegelt einen Milchtank.

Karlsbader Schnitte käme bei Joseph Greenbaum nie auf den Tisch. Denn legte er eine Käsescheibe über ein Stück Schweineschinken und brutzelte dann beides, verginge er sich gleich doppelt an seinem Glauben. Der verbietet dem Juden nicht nur den Genuss von Schweineprodukten – auch Fleisch- und Milcherzeugnisse dürfen nie zugleich in die Röhre. »Du darfst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen«, zitiert der 56-Jährige aus der Thora.

Millionen Juden in Israel und aller Welt sehen das ebenso. Was sie essen und trinken, muss stets koscher sein – also »rein« im Sinne der Kaschrut-Gesetze, die für Juden geeignete Speisen definieren. Koscher seien etwa »Säugetiere, die gespaltene Hufe haben und zugleich Wiederkäuer sind«, erläutert Greenbaum. »Also Kühe, Schafe, Ziegen oder Rehwild.«

Nächtliches Aufstehen

Mithin gehörten Schweine, Hasen, Bären, Hunde, Katzen, Kamele und Pferde nicht dazu. Dafür wären aber Hühner, Enten, Gän...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.