EHEC: Suche nach Ursachen geht weiter
Inzwischen 26 Tote durch Durchfall-Epidemie
Berlin/Magdeburg (dpa/ND). Nach der Infektion mit dem gefährlichen Darmkein EHEC sind jetzt bereits 26 Menschen gestorben. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab am Donnerstag einen weiteren Todesfall bekannt. Im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ergaben Untersuchungen von Gurkenproben aus Magdeburg noch keine neuen Hinweise auf die Infektionsquelle. Auch wenn Politik und Wissenschaft keine Entwarnung geben: Seit mehreren Tagen gehen die gemeldeten EHEC-Fälle zurück. Notaufnahmen registrierten deutlich weniger Patienten mit blutigen Durchfällen, berichtete das RKI
Als Infektionsquellen stehen neben Gurken, Tomaten und Salat vor allem Sprossen in Verdacht. Beim BfR gelten Sprossen nach Hinweisen aus Niedersachsen als »mögliche Ursache« der EHEC-Infektionen.
Hoffnungen auf neue Erkenntnisse hatte am Mittwoch der Fund einer EHEC-verseuchten Gurke in einer Mülltonne in Magdeburg gemacht. Die Tonne gehört einer Familie, die an EHEC erkrankte. Das Berliner BfR-Labor untersuchte, ob es sich bei dem gefundenen Erreger um denselben aggressiven Typ O104:H4 handelt, der als Auslöser der aktuellen EHEC-Welle gilt. Nach BfR-Angaben konnten in der Vergangenheit jedoch drei Viertel der EHEC-Ausbrüche in Deutschland nicht aufgeklärt werden.
Die Einschätzung einer langsameren Ausbreitung der Seuche teilte auch das Gesundheitsministerium in Niedersachsen. Die Zahl der Fälle und Verdachtsfälle stieg am Donnerstag auf 564, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover mit. Das waren 21 mehr als am Vortag. Bei 452 Erkrankten gibt es bisher einen definitiven Labornachweis, dass es sich um EHEC handelt. 112 Menschen erkrankten an der HUS. »Grund zur Entwarnung gibt es noch nicht», sagte ein Ministeriumssprecher.
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