Ohne Ecken und Kanten
Diesmal steuert das Opernhaus Halle zu den Händel-Festspielen einen quietschbunten »Ottone« bei
Einst suchte Händel das Weite. Er verließ seine Vaterstadt Halle mit 18 Jahren, um in Italien, Hannover, Hamburg und dann vor allem in England zum barocken Weltstar zu werden. Es gibt nicht wenige Engländer, die noch immer staunen, wenn man ihnen sagt, woher »ihr« Händel eigentlich stammt.
Mit dem Händel-Eifer der Nachgeborenen in seiner Heimatstadt könnte der höchst produktive Opernunternehmer und Oratorienschöpfer aber zufrieden sein. Das zu seinem 100. Todestag von Queen Victoria mitfinanzierte (einzige deutsche) Händeldenkmal ist der Mittelpunkt der Saalestadt. Natürlich schlägt die Uhr vom Roten Turm (wie Big Ben) ein paar Händel-Takte zur vollen Stunde, das Händel-Haus ist mehr als nur ein Museum und die Händel-Festspiele in Halle wetteifern seit Jahrzehnten jedes Jahr mit denen in Göttingen darum, erst bei der Wiederentdeckung und dann bei der Popularisierung ihres Namenspatrons die Nase vorn zu haben.
In diesem Jahr hat man es al...
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