Baschir lässt die Muskeln spielen
Besetzung in Südsudan ist Faustpfand für Aufteilung der Einnahmen
Wenige Wochen vor der für den 9. Juli geplanten Unabhängigkeitserklärung Südsudans trifft heute Bundesaußenminister Guido Westerwelle in Khartum ein. Im Januar hatte Sudans Präsident Omar Hassan Al-Baschir der Welt noch versprochen, die Trennung werde friedlich geschehen. Doch nun erreicht der Nord-Süd-Konflikt einen neuen Höhepunkt. Es geht um die Aufteilung der Öleinnahmen.
USA-Außenministerin Hillary Clinton hat sich am Montag für die Entsendung von UN-Friedenstruppen in die umkämpfte sudanesische Region Abyei ausgesprochen. Sie würde es begrüßen, wenn die verfeindeten Seiten gemeinsam nach äthiopischen Blauhelmen fragen würden. Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Nord- und Südsudan haben wieder Konjunktur. Im Mai war es die zwischen Nord- und Südsudan umstrittene Provinz Abyei, die von der Armee des Nordens besetzt wurde. Inzwischen kam es auch im ölreichen Bundesstaat Süd-Kordofan zu Zusammenstößen, und zuletzt bombardierte der Norden ein Gebiet im südlichen Bundesstaat Al-Wahda (Einheit), wie ein Sprecher der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) klagte.
Beobachter bezweifeln jedoch, dass Al-Baschir einen neuen Bürgerkrieg heraufbeschwören will. Erdölanlagen werden bei Anschlägen bewusst geschont. Die Besetzung der Grenzregion ist demnach sein Unterpfand für wirtschaftliche Verhandlungen im Ra...
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