Große Aufregung, wenig Aufklärung

In den italienischen Fußball-Wettskandal mischt sich die Sorge um zu lasche Ermittlungen

  • Tom Mustroph, Cremona
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Übertragungswagen reiht sich an Übertragungswagen. Satellitenantennen kreisen. Die kleine Via dei Tribunali in der Innenstadt von Cremona mutet an wie ein Medienzentrum beim Großevent Giro d'Italia. Der Grund für die Belagerung von den Medien ist aber ein anderer. Die Geigenbauerstadt am Po ist derzeit der Dreh- und Angelpunkt bei den Ermittlungen im Wettbetrugsskandal des italienischen Fußballs.

Im Umkleideraum des heimischen Stadions mischte der Torwart Marco Paoloni seinen Mitspielern ein Schlafmittel ins Getränk, damit sie verlieren. Als Staatsanwalt Roberto Di Martino davon erfuhr und Paolonis weiteres Treiben beobachten ließ, deckte er ein Netz an Wettbetrügern und Spielmanipulatoren von Mailand bis nach Bari auf. 18 Partien stehen unter Manipulationsverdacht. 44 Personen werden beschuldigt, über Mafia-Einflüsse wird spekuliert, bis hin zum asiatischen Wettmarkt.

Das elektrisiert die Medien. Das Branchengemurmel von den Nebeneinnah...


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