Verrat, Schuld und Trauma
Léa Cohen: Nachwehen zweier Diktaturen
Sofia 1943. Ein jüdischer Fabrikant namens Jules Calderon schaut auf die Scherben seines Imperiums. Eben noch war er einer der reichsten Unternehmer Bulgariens, wohltätig und gern gesehen am Hof von Zar Boris III., doch plötzlich ließ der mit Hitler verbündete Herrscher alle Juden enteignen. Was macht Calderon? Er bringt sich um.
Als Beamte das Imperium übernehmen wollen, stehen sie vor einem Nichts. Die Firmen, die Güter – alles fort, überschrieben auf eine Aktiengesellschaft im britischen Zypern. Die Eigentümer? Sind nicht bekannt. Geheimdienstler jagen dem Schatz hinterher, erst die Nazis, dann die Kommunisten, vergeblich; der alte Calderon hat sie alle ausgetrickst. Vor dem Freitod vergab er heimlich Teilvollmachten an vier Männer seines Vertrauens – an den eigenen Sohn, zwei Freunde des Sohns sowie an den Prokuristen des Imperiums.
Der Clou der Konstruktion: Nur wenn alle vier Vollmachten vorliegen, würde die Bank in New Yor...
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