Weder Hitler noch das Kapital

Gastkolumne von Wolfgang Wippermann

Der 1945 in Wesermünde geborene Historiker lehrt u.a. in Berlin, Innsbruck, Peking und Durham.
Der 1945 in Wesermünde geborene Historiker lehrt u.a. in Berlin, Innsbruck, Peking und Durham.

Wer hat die Sowjetunion überfallen? Hitler, heißt es im Westen. Und im Osten hört man immer noch, dass es »die Faschisten« im Auftrage von irgendwelchen »Elementen des Finanzkapitals« gewesen seien. Tatsächlich waren es die Deutschen. Nicht alle, aber die meisten deutschen Soldaten zogen in einen Krieg, der von Anfang an ein beispielloser Rassen- und Vernichtungskrieg war und sein sollte. Nicht, weil sie den Krieg liebten, sondern weil sie den Feind hassten.

Der Feind war »der Russe«. Und der war, wenn nicht schon immer, so doch spätestens seit den Zeiten Iwans »des Schrecklichen« gefürchtet und verhasst. Keineswegs nur bei den Rechten, sondern auch bei den Linken. Marx und Engels eingeschlossen, denn die waren besonders russophob. Zur Russophobie des 19. kamen im beginnenden 20. Jahrhundert die Ideologien des Antibolschewismus, Antisemitismus und Rassismus. Das Feindbild vom »jüdischen Bolschewismus« im »asiatischen Russland« war ...


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