Bossi droht seinem Freund Berlusconi

Nur die Furcht vor einem Wahldebakel hält Italiens Lega Nord in der Koalition

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Lega Nord stehe nicht mehr uneingeschränkt hinter Silvio Berlusconi und könne die Regierungskoalition mit ihm jederzeit aufkündigen – drohte Lega-Chef Umberto Bossi am Sonntag beim Jahrestreffen von 80 000 Parteianhängern im norditalienischen Pontida.

Umberto Bossi stellt dem Regierungschef Bedingungen: Steuerreform und Steuersenkungen für Kleinunternehmer und Freiberufler, und dazu eine Dezentralisierung der Regierung einschließlich der Verlagerung von vier Ministerien in den Norden Italiens. Vor einem klaren Ultimatum an seinen »Freund« Silvio Berlusconi scheute Bossi zwar, doch machte er deutlich, dass der Stuhl des Ministerpräsidenten wackelt, wenn er die Lega-Forderungen nicht erfüllt. Man wolle jetzt keinen Koalitionsbruch mit folgenden Neuwahlen provozieren, sagte Bossi, denn dies sei »eindeutig der Moment der Linken«. Die Lega werde aber nicht tatenlos zusehen, wenn die Regierung weiter macht wie bisher.

Bossis Hauptforderung war die nach Steuersenkungen. Er räumte ein, dass es in der augenblicklichen wirtschaftlichen Situation schwer sei, die notwendigen Gelder aufzutreiben, ohne die Spekulation der internationalen Finanzmärkte anzufachen. Sparen könne man, aber – so Bos...


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