Kleine Blockaden in Brokdorf
Nur geringe Resonanz bei Protesten gegen Atompolitik
Nur 200 Aktivisten trotzen Regen und Räumung. Der Anti-AKW-Bewegung scheint nach dem Ausstiegsbeschluss der Bundesregierung die Luft auszugehen
In der Nacht zu Samstag hat es heftig geregnet. Die Wiesen und Straßen rund um das AKW Brokdorf an der Unterelbe sind noch feucht, ein frischer Wind fegt durch die Wilster Marsch. Das Thermometer zeigt am Mittag 15 Grad, die dicken grauen Wolken am Himmel kündigen weitere Niederschläge an. Es gibt, findet Marie Steinberg, »bessere Bedingungen für eine Blockade als sie heute herrschen.« Die 25-jährige Hamburgerin sitzt mit rund 120 weiteren Demonstranten vor dem Haupttor des Atomkraftwerks. Eine kleinere Gruppe blockiert die zweite Zufahrt auf der anderen Seite des Kraftwerks. Dort sind einige Aktivisten grade mit einem Transporter vorgefahren und haben eine Pyramide aus drei Stangen aufgestellt. Eine Frau hat sich unter dem Beifall der Sitzblockierer in die Konstruktion eingehängt.
Am Morgen waren die Atomkraftgegner von ihrem drei Kilometer entfernten Camp in der Nähe der Ortschaft Wewelsfleth aufgebrochen. Eine Voraus-Delegation ...
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