»Berlin setzt in der Kunst keine Trends«
(dpa). Berlin ist zwar ein »gigantisches Künstlerfeld«, aber es setzt keine Trends in der Kunst – das meint Markus Heinzelmann, Direktor des auf Gegenwartskunst spezialisierten Museums Morsbroich in Leverkusen. »Berlin ist 20 Jahre nach dem Mauerfall immer noch auf der Suche nach einem funktionierenden Kunstsystem«, sagte Heinzelmann (45) im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Die Hauptstadt ziehe zwar immer mehr internationale Künstler an. Aber es gebe kaum Sammler, und die Kunstmesse sei gerade eingegangen. »Berlin dominiert nicht den Diskurs und die Produktion«, sagte Heinzelmann. »Deswegen lassen sich in Berlin auch so schwer Trends ablesen.« Stilbildend sei weiterhin das Rheinland, das immer noch der wichtigste Ausbildungsstandort in Deutschland sei.
2009 zeichneten Deutschlands Kunstkritiker Morsbroich als »Museum des Jahres« aus. Die Ausstellungen in dem Museum machen Besucher mit neuen Kunstströmungen vertraut. »Die Malerei finde ich heute nicht herausragend unter den Gattungen«, sagt Heinzelmann. Neo Rauch etwa vertrete einen konservativen Kunstbegriff. Der populäre Künstler spiele in der Kritik und bei Kuratoren keine so herausragende Rolle wie andere Künstler, die inzwischen gattungsübergreifend arbeiteten. Allerdings sei Malerei nach wie vor stark nachgefragt bei den Sammlern.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!