Brandenburg erwartet mehr Flüchtlinge

Minister: Aufnahmeland aus humanitärem Grund

  • Lesedauer: 1 Min.

Eisenhüttenstadt. (dpa/ND). Brandenburg rechnet künftig mit mehr Flüchtlingen und einer steigenden Zahl von Asylanträgen in den nächsten Jahren. Das sagte Sozialminister Günter Baaske (SPD), der am Montag zum internationalen Flüchtlingstag die Zentrale Ausländerbehörde des Landes in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) besuchte. Insbesondere die Entwicklung in Afghanistan und in Nordafrika werde wahrscheinlich zu einer Zunahme führen, sagte der Minister laut Mitteilung. Im Mittelpunkt des Umgangs mit dem Problem müsse die Menschlichkeit stehen.

Baaske betonte: »Es ist unsere Pflicht, diesen oft traumatisierten Frauen, Männern und Kindern eine menschenwürdige Lebenssituation zu ermöglichen.« Brandenburg nimmt 3,15 Prozent der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge auf. Ende 2010 lebten laut Zentralregister etwa 3200 Asylsuchende sowie Menschen mit einem sogenannten Duldungsstatus in der Mark. »Wir sind ein Aufnahmeland aus humanitären Gründen und wollen es auch bleiben.«

Der Flüchtlingsrat Brandenburg kritisierte in einem Schreiben an den Sozialminister Missstände in der Ausländerbehörde, in deren Nähe es auch ein Abschiebegefängnis gibt. Dorthin kommen Menschen, die das Land verlassen müssen, aber bei denen die Gefahr besteht, dass sie vorher untertauchen. Die Gesundheitsversorgung sei mangelhaft, hieß es in der Mitteilung. Auch dauere die Bearbeitung der Asylanträge zu lange.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!