»Atomkonzernen die Netze wegnehmen«

Ein Volksbegehren will die Energienetze in Hamburg rekommunalisieren – FDP und CDU warnen vor »Verstaatlichung«

  • Volker Stahl und Ines Wallrodt
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

In Hamburg wollen Bürger über einen Volksentscheid die Versorgungsnetze für Gas, Strom und Fernwärme in die Öffentliche Hand zurückholen. Die alleinregierende SPD ist nicht dafür. Viele Hamburger sind offenbar anderer Meinung: Sie stehen Schlange, um zu unterschreiben.

Nur drei Wochen waren Zeit, jetzt geht es in den Endspurt: Bis morgen Mitternacht müssen in Hamburg noch etwa 10 000 Unterschriften zusammenkommen, damit es zum Volksentscheid über die Energienetze der Stadt kommt. Umweltverbände, Kirchen, Bürger- und Verbraucherinitiativen wollen die Kontrolle von den Konzernen Vattenfall und E.on zurück in die Öffentliche Hand holen. Die Zahl klingt hoch, doch Wiebke Hansen, die die Kampagne koordiniert, ist optimistisch. Im Schnitt bekomme ein Sammler derzeit 100 Unterschriften pro Tag zusammen. Und hunderte seien täglich mit Listen unterwegs. »Es wird spannend. Aber es müsste blöd laufen, wenn wir die erforderliche Zahl gültiger Unterschriften nicht erreichen würden«, meint Hansen. Genau 62 732 müssen es werden, 60 000 plus lägen schon vor, sagt Hansen. Zur Sicherheit soll aber bis 75 000 weiter gesammelt werden.

Hamburg könnte damit die erste große Stadt werden, in der privatisierte Energienetz...


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