Kohlenmunk-Peter und »Tatort«-Kommissar
Zum Tod des Schauspielers Lutz Moik
Der Kohlenmunk-Peter, Märchen-Held in »Das kalte Herz«, ist tot. Sein Darsteller Lutz Moik starb in der Nacht zu Donnerstag im 72. Lebensjahr. Mit der DEFA-Verfilmung von Wilhelm Hauffs Märchen erlangte er 1950, gerade mal zwanzigjährig, den Höhepunkt seiner Popularität. Dabei war er da schon fast ein »alter Filmhase«. Mit zwölf war Lutz für das Lustspiel »Meine Herren Söhne« entdeckt worden, und in den ersten Nachkriegsjahren spielte er vorrangig bei der DEFA frische junge Burschen, wie in dem Zirkusfilm »Eins - zwei - drei, Corona« (1950). Im »Kalten Herzen« zeigte er jedoch unter Paul Verhoevens Regie, dass er ein wirklicher Charakterdarsteller war. Die verschiedenen Facetten des Peter Munk gelangen ihm überzeugend, und eine DEFA-Karriere stand ihm offen.
Die politische Entwicklung in der DDR war jedoch nicht nach Lutz Moiks Geschmack, und so setzte er seine Laufbahn in der Bundesrepublik fort, filmte neben Kristina Söderbaum, Gustav Knuth und Heinz Rühmann, spielte Theater mit Elisabeth Bergner und Rudolf Forster, und trat in Fernsehserien auf, darunter zu Beginn der achtziger Jahre auch als hessischer »Tatort«-Kommissar. Damals kam seine heimtückische Krankheit zum Ausbruch, die Multiple Sklerose, die ihn schließlich in den Rollstuhl zwang. Doch Lutz Moik kämpfte dagegen an und blieb aktiv. Er besann sich auf sein anderes Talent und malte - darunter knorrige Bäume, wie sie in Peter Munks Märchenwald gestanden hatten. Ab und an hatte er Auftritte in Serien (»Gute Zeiten, schlechte Zeiten«) und gab gemeinsam mit seiner Frau Anna Stötzer Lesungen. Noch am vergangenen Wochenende hatte er sich an den Elblandfestspielen in Wittenberge beteiligt. Nun gibt es ihn nicht mehr, aber als Ko...
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