Von der Empörung zum Generalstreik

Die Bewegung in Spanien hat an Breite und Tiefe gewonnnen und wird politischer

Über alle Widerstände setzen sich die »Indignados« (Empörten) in Spanien hinweg. Mit Massenprotesten am vergangenen Sonntag, als Hunderttausende friedlich im ganzen Land demonstrierten, haben sie eines deutlich gezeigt: Das Auflösen der Protestlager hat nicht zur Zerstreuung der Bewegung geführt. Die Demonstrationen in mehr als 50 Städten bewiesen das Gegenteil. Die Bewegung erreicht immer neue gesellschaftliche Schichten und Altersgruppen und wird dabei politischer.

Als die Demokratiebewegung am 15. Mai geboren wurde, um vor den Regional- und Kommunalwahlen gegen die »Zweiparteiendiktatur« der beiden großen Parteien zu protestieren, waren es vor allem zehntausende junge Menschen, die in dutzenden Städten ihre Ablehnung dagegen manifestierten. Sie begehrten dagegen auf, dass über die neoliberale Politik der Sozialdemokraten (PSOE) und der Volkspartei (PP) die einfache Bevölkerung durch tiefe Einschnitte ins Sozialsystem für die Kosten der Krise zur Kasse gebeten wird, während die Verursacher mit Milliarden gestützt werden.

Gab bei der Entstehung noch die Hauptstadt Madrid den Ton an, hat sich mit der Auflösung der Protestlager das Schwergewicht weiter nach Katalonien verschoben. In Barcelona haben über 100 000 Menschen (die Empörten sprechen von 260 000) mit Abstand die meisten Menschen im Land protestiert. Barcelona hat nach dem Versuch, das Protestcamp brutal zu räumen, auch den Versuch abgewe...


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