HANS-THIES LEHMANN: Das Gesetzlose

Marginalien zum KLEIST-JAHR 2011

Kleist war fasziniert vom Unwahrscheinlichen. Seine Dramaturgie scheint dem Gesetz verpflichtet, die zentrale Forderung des Aristoteles zu entmächtigen, der zufolge das Schöne dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit unterstehe. Stattdessen herrschen, in den Dramen nicht anders als in den Novellen, Zufall und extreme Unwahrscheinlichkeit. Wenn man den Horizont des in einem erzählerischen oder dramatischen Kosmos Erwartbaren und Möglichen als Ordnung (dieses Diskurses) bezeichnen kann, so geht es in Kleists Dramaturgie genau um die Grenze und um E...


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