Noch immer fremd im eigenen Land
Junge Deutschtürken zwischen Brauchtum und Moderne
Felix Meschede (epd)
Männer aus drei Generationen sitzen an einem großen Tisch. Sie trinken schwarzen Tee mit viel Zucker aus kleinen Gläsern. Auf dem Tisch steht eine Blechdose mit Keksen. Der 20-jährige Sefa ist heute zum ersten Mal Gast in der türkischen Männerrunde des Berliner Vereins »Aufbruch Neukölln«. Mal auf Deutsch, mal auf Türkisch diskutieren die Männer über die doppelte Staatsbürgerschaft für Migranten.
Sefa ist Deutscher, aber auch Türke. Als Sohn türkischer Einwanderer wurde er in Berlin geboren. »In Deutschland bin ich bloß der Türke, und in der Türkei bin ich der Deutsche«, sagt der junge Mann mit den zurückgekämmten Haaren: »Versuch das mal zu ändern.«
Wie ihm geht es vielen Kindern der dritten Einwanderergeneration. Die Heimat ihrer Eltern und Großeltern kennen sie nur aus dem Urlaub. Trotzdem werden sie von der deutschen Gesellschaft als Ausländer wahrgenommen.
»Meine Eltern haben viele Vorstellungen«, beginnt Sefa die...
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