Ringstorffs letzter Auftritt

Mecklenburg-Vorpommerns langjähriger Regierungschef verlässt den Schweriner Landtag

  • Frank Pfaff, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Harald Ringstorff wählte seine Schuhe stets nach Bequemlichkeit aus. Ein Pragmatismus, der auch den politischen Stil des SPD-Politikers prägte, der Mecklenburg-Vorpommern zehn Jahre als Ministerpräsident führte. Nun geht er ganz aus der Politik – auf gewohnt leisen Sohlen.

Schwerin. Harald Ringstorff tritt ab. Knapp drei Jahre, nachdem er das Amt des Regierungschefs von Mecklenburg-Vorpommern in die Hände seines zehn Jahre jüngeren Nachfolgers Erwin Sellering (beide SPD) legte, verlässt er auch den Landtag in Schwerin. Die letzte Sitzungswoche des Parlaments in der zu Ende gehenden Legislaturperiode beginnt heute, und sie ist auch die letzte Arbeitswoche für den 71-Jährigen. Ringstorff, der in der Wendezeit den Weg in die Politik fand und 1998 bundesdeutsche Geschichte schrieb, als er die erste Landesregierung unter Beteiligung der PDS bildete, tritt nach 21 wechselvollen Jahren im Parlament zur Wahl am 4. September nicht wieder an.

»Stolz bin ich darauf, dass wir das Aschenputtel-Dasein abstreifen konnten«, bilanzierte er im Spätsommer 2008 seine Amtszeit als Regierungschef. Städte und Gemeinden im Nordosten seien »schöner und bunter« geworden, die Wirtschaft habe sich nach schmerzlichen Umbrüchen st...


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