Finanzamt auf Schnitzeljagd

Wirt aus dem Vogtland sieht sich schikaniert

  • Juliane Wienß, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Gastwirt Gerhard Kaltscheuer hat ein mächtiges Problem: Seine Schnitzel sind zu groß. Was hungrige Arbeiter in sein Bistro im Vogtland lockt, weckte beim Finanzamt den Verdacht auf Steuerhinterziehung. Heute steht der Wirt deshalb vor Gericht.

Dresden/Hammerbrücke. Wirt Gerhard Kaltscheuer tischt seine Speisen so auf, wie seine Kunden sie lieben: üppig und günstig. Sein Lokal im vogtländischen Hammerbrücke bei Chemnitz liege nun mal ziemlich abgelegen, sagt der gebürtige Rheinländer. »Da muss man dem Kunden schon was bieten für sein Geld, wenn er extra von der Bundesstraße abbiegt.« Reich wird man damit sicher nicht – allerdings reichlich verdächtig für das Finanzamt. Denn die zuständige Plauener Behörde fand, dass mit den eingekauften Mengen an Lebensmitteln auffällig wenig Umsatz und Gewinn erwirtschaftet wird, und schickte einen Steuerprüfer.

Der stellte nach seinem Besuch im Juli 2010 eine ganz eigene Rechnung über die Einnahmen des Bistros auf. Er vermutete, dass Schnitzel und andere Speisen viel kleiner verkauft würden als behauptet, Kaltscheuer und seine Lebensgefährtin und Lokalinhaberin Regina Unger also in Wahrheit viel mehr verkauften und sich einen Teil des Er...


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