Mit ruhelosen Beinen

Von unten gewachsen: Vor 20 Jahren entstand die Rosa-Luxemburg-Stiftung im Nordosten

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Vor 20 Jahren entstand die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) im Nordosten als Verein »abgewickelter« Wissenschaftler – wie auch in anderen Ländern. Längst ist die Arbeit professionell geworden – doch auf das Dezentrale setzt man noch immer.

Vor dem ND-Gebäude in Berlin-Friedrichshain: Stiftungsfahnen mit dem heutigen Logo der RLS.
Vor dem ND-Gebäude in Berlin-Friedrichshain: Stiftungsfahnen mit dem heutigen Logo der RLS.

Wer kommt auf die Idee, sich an einem der schönsten Sommertage des Jahres um 15 Uhr in einen geschlossenen Raum zu setzen – noch dazu in der Innenstadt von Waren an der Müritz, wo der Strand in nur wenigen Fußminuten zu erreichen ist? An diesem Nachmittag sind es immerhin zwei Dutzend überwiegend ältere Besucher, die dem Vortrag von Brecht-Liedern durch Gina Pietsch lauschen wollen, der Sängerin mit der beeindruckenden Stimme, die öfter im Umfeld der Linkspartei auftritt. Es ist eine Art Kurprogramm, vielleicht sogar Andacht für Linksgebliebene, »mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung« steht auf den Plakaten.

In Rostock ist Michael Herms stolz auf den Liedernachmittag. »Wir sind keine Gastronomie- und Bühnendirektion«, sagt Herms. Aber der Stiftung, die sich sonst so sehr mit den ernsten Themen befasse, bekämen leichtere Veranstaltungen zumindest im Sommer auch einmal ganz gut, findet der Rostocker Landesgeschäft...


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