Gläubigerkredit für Rapideye AG

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Brandenburg/Havel (dpa). Der ins Schlingern geratene Satellitenbetreiber Rapideye AG aus Brandenburg/Havel erhält von den Gläubigerbanken einen Kredit von 300 000 Euro. Damit könne das Technologieunternehmen mit seinen fünf Fotosatelliten vorerst weitergeführt werden, erklärte gestern der vorläufige Insolvenzverwalter Rolf Rattunde von der Berliner Kanzlei Leonhardt. Die 145 Mitarbeiter des Geodienstleisters, der am 30. Mai Insolvenz beantragt hatte, erhalten demnach bis Ende Juli Insolvenzausfallgeld. Nunmehr sei Zeit gewonnen, um die Unternehmensstruktur zu überprüfen und eine Lösung zu entwickeln, betonte Rattunde. Er kündigte weitere Gespräche mit den Gläubigerbanken, dem Land Brandenburg, den Kunden, den Mitarbeitern und Interessenten an. »Nach einer Restrukturierung dürfte dieses junge Technologieunternehmen aus der Luft- und Raumfahrtindustrie gute Chancen im Markt haben«, äußerte der Anwalt.

Rapideye hatte als erstes privates Unternehmen aus Deutschland im Jahr 2008 vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur aus fünf Fotosatelliten ins All geschossen. Für das rund 160 Millionen Euro teure Projekt schoss das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum etwa ein Zehntel der Summe zu. Weitere 37 Millionen Euro versprachen der Bund, das Land und die EU-Mitteln. Davon wurden bislang 25,5 Millionen Euro ausgezahlt. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg hatte erwogen, diese Fördermittel zurückzufordern.

Die Satellitenbilder verkauft die Rapideye AG an Land- und Forstwirtschaftsbetriebe sowie für die Kartografie. Das Unternehmen war 1998 von Privatinvestoren und der Vereinigten Hagelversicherung gegründet worden und hatte 2004 seinen Sitz von München nach Brandenburg/Havel verlegt.

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